Merken

1,4 Millionen Diesel in der Garage?

Die Direktbank ING DiBa rechnet aus, wie viele Dieselautos von einem möglichen Fahrverbot betroffen wären.

Teilen
Folgen
NEU!
© Symbolfoto: dpa/Hendrik Schmidt

Von Rolf Obertreis

Frankfurt am Main. Auch die Ökonomen der Banken treibt das Diesel-Thema um, vor allem auch im Blick auf die Konjunktur in Deutschland. Sollte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 22. Februar Fahrverbote für Dieselfahrzeuge absegnen, könnte das nach Berechnungen der ING DiBa dazu führen, dass in 19 Städten, in denen bereits geklagt wird, fast 1,4 Millionen Diesel-Fahrzeuge in der Garage bleiben müssten. „Besonders hart träfe es die Dieselfahrer in Limburg-Weilburg, in Reutlingen, Gelsenkirchen und Kiel,“ sagt ING-Chef-Volkswirt Carsten Brzeski. „Dort entsprechen weniger als 20 Prozent der Diesel-Pkw der Euro 6-Norm“. Eng könnte es der Analyse zufolge auch in Aachen und Berlin werden. Dort liegt der Anteil der Diesel-Pkw, die von einem möglichen Fahrverbot betroffen werden könnten, weil sie nur die problematische Euro Normen 1-5 erfüllen, bei jeweils 80 Prozent.

In Stuttgart, Frankfurt und München sieht es nach Ansicht von Brzeski bei entsprechenden Anteilen von knapp 70 bis gut 60 Prozent auch nicht viel besser aus. Beziehe man weitere 42 Städte ein, in denen ebenfalls Klagen drohen, kämen noch einmal 1,2 Millionen Diesel-Pkw hinzu, sodass insgesamt 2,6 Millionen Selbstzünder betroffen wären. Allerdings könnte sich diese Summe noch erhöhen, wenn es noch mehr Fahrverbote wegen der Stickoxid-Belastung geben würde. Nach Angaben der ING-DiBa erfüllen mehr als 12 Millionen Diesel-Pkw in Deutschland nicht die Euro 6-Norm. Fahrverbote wirkten sich direkt auch auf den Liefer-, Transport- und Nahverkehr aus.

Schon die laufende Diskussion habe deutliche Spuren hinterlassen, sagt Brzeski. 2017 ist der Anteil von neu zugelassenen Diesel-Pkw um 7,1 Prozentpunkte auf 38 Prozent gesunken.