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1 000 Euro Finderlohn für einen Kater

Strolch war Gert Böhm vor 13 Jahren zugelaufen – nun ist das Tier weg. Herrchen lässt sich die Suche allerhand kosten.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Vor 13 Jahren stand der Kater plötzlich vor der Tür. Das war damals im Oktober. Vielleicht war er beim Hochwasser im August 2002 ausgesetzt worden, sagt Gert Böhm. In den vergangenen Jahren wurde Strolch zu einem Familienmitglied. Nun ist der Kater weg und der Familienfrieden gestört.

Seit inzwischen schon über vier Wochen hat sich der Perserkater nicht blicken lassen. Am 1. Februar war er gegen 16 Uhr noch einmal gesehen worden, vier Stunden später fehlte plötzlich jede Spur von dem Tier. Obwohl Strolch sich draußen auskennt und wohlfühlt – weit hat er sich nie vom Haus weggetraut. Und nicht wiederkommen, so was hat er noch nie gemacht, sagt Gert Böhm. Deshalb hat er kein gutes Gefühl. Mit jedem Tag schwindet die Hoffnung, dass der Kater zurückkehrt. „Wir haben alles abgesucht, überall Zettel geklebt, alle Tierärzte im Umfeld informiert“, sagt Böhm. Doch bisher nichts. Auch 1 000 Euro Finderlohn brachten ihm seinen geliebten Kater nicht zurück.

Nun stellt Gert Böhm die 1 000 Euro auch für den in Aussicht, der ihm Strolch im Notfall sogar tot zurückbringt. Denn vielleicht hat ihn ein Hund gebissen und dessen Herrchen hat den Kater zu Hause vergraben, lautet eine von Böhms Spekulationen. Er will einfach Gewissheit, was mit Strolch ist. Und das ist ihm das Geld wert.

Angst brauche keiner zu haben. Böhm werde niemanden anzeigen oder irgendwelche anderen Konsequenzen ziehen. Nur Strolch will er zurück.

Der Kater ist ein Maine-Coon-Tier, auch Amerikanische Waldkatze genannt. Das sind sehr anhängliche Halblanghaarkatzen. Ein ausgewachsener Kater kann von Nasen- bis Schwanzspitze über 1,20 Meter lang und mehr als zwölf Kilogramm schwer werden. Das ist aber die Ausnahme. Auch Strolch ist nicht so groß und schwer. Er ist weiß-schwarz, kastriert und hat als besonderes Merkmal keinen Schwanz.

Gert Böhm hofft nun, auf diesem Wege Klarheit über Strolch zu bekommen. Vielleicht hat sich der Kater aufgrund seines Alters auch nur ein Plätzchen zum Sterben gesucht. Erfahrungen von Tierschutzverbänden sagen, dass die meisten Katzen nach ein bis zwei Wochen wiederkehren. Danach sinkt die Chance. Es gab auch schon Tiere, die kamen nach einem Jahr zurück. Vielleicht auch Strolch, sagt Böhm.

Auf www.tierschutzverzeichnis.de gibt es eine regionalisierte Liste von gesuchten und gefundenen Katzen – auch für die Sächsische Schweiz.