Merken

100 Euro für die gestohlene Spendendose

Die Linden-Apotheke hat einen Brief aus Österreich bekommen. Der Grund ist ein Diebstahl vor zwei Jahren in Niesky.

Teilen
Folgen
NEU!
© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Niesky. Der Verwunderung wich schnell ein strahlendes Lächeln im Gesicht von Yvonne Gärtner, als sie einen der Briefe öffnete, die der Postbote am Sonnabend in die Linden-Apotheke brachte. Denn darin war nicht nur ein Brief, sondern auch 100 Euro.

Vorgesehen ist der grüne Schein für die Spendendose, die seit Mitte 2014 in der Nieskyer Apotheke steht und ein Jahr später, Anfang Dezember, gestohlen wurde. „Der oder die Verfasser(in) des Briefes hat erst jetzt davon im Internet gelesen und anscheinend spontan uns für den Verlust 100 Euro geschickt“, erzählt die Inhaberin der Apotheke, Yvonne Gärtner. In dem Schreiben lobt der oder die Unbekannte das Engagement der Beschäftigten für kranke Kinder und möchte ihnen selbst helfen. Denn die in die Blechdose eingeworfenen Spenden kommen dem Verein Kinderhospiz „Bärenherz“ in Leipzig zugute. Dieser betreibt eine Herberge, die Familien mit einem unheilbar kranken Kind Entlastung und Geborgenheit schenkt.

Manja Käsche, von Beruf Krankenschwester, unterstützt den Verein, indem sie in der Linden-Apotheke eine Spendendose aufstellte. Die Kunden der Apotheke zeigen sich großzügig, denn nach einem halben Jahr ist die verplombte Blechdose immer gefüllt. Diese reicht Manja Käsche an den Verein weiter. Umso enttäuschter war die Rothenburgerin, als die halbvolle Dose 2015 gestohlen wurde. Seitdem steht sie immer in Sichtweite des Personals.