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100 Blüten aus Porzellan

Ein Freitaler Verein startet ein besonderes Kunstprojekt. Die Idee dazu holen sich die Künstler aus London.

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© Marko Förster

Von Elisabeth Freymann

In reinem Weiß erstrahlt die Installation „100 Blüten“ aus Porzellan. Der Verein Dresdner Porzellankunst hat bei dem Tag der Kunst in Pirna zum zweiten Mal Arbeiten seiner Vereinsmitglieder ausgestellt. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr 50 Porzellanblüten, die insgesamt auf 100 Stück wachsen sollen.

„Die Idee zum Blütenprojekt hatten wir, als im vergangenen Jahr fast 900 000 Mohnblumen aus Keramik am Tower von London zum Gedenken an den ersten Weltkrieg aufgestellt wurden“, sagt der Freitaler Künstler Olaf Stoy, der den Verein 2001 mitbegründete. „Diese riesige Anzahl werden und wollen wir natürlich nicht erreichen.“ Die Arbeit mit diesem edlen Material ist Stoy seit Kindheitstagen vertraut. Es fasziniert ihn, dass das Material auch in monochromen Weiß eine wunderbare optische Eleganz entwickelt.

Ziel des Projekts ist, dass zehn Mitglieder des Freitaler Vereins bis Ende des Jahres jeweils zehn Blüten herstellen. Die Wanderausstellung kann von Interessierten für bestimmte Zeiträume gemietet werden. Bisher geplant sind eine Präsentation zum Klotzscher Kulturherbst und eine Ausstellung in der Sparkassenfiliale Freital-Potschappel, wo im Frühjahr 2016 alle 100 Blüten und eine Fotoausstellung zum Thema gezeigt werden. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden unterstützt den Verein als Sponsor und finanziert die stabilen Edelstahlsockel für die fragilen Blüten. „Mehrere Arbeitsschritte sind nötig“, erklärte Olaf Stoy. Nach der Gestaltung durch die Künstler folgt der Glühbrand bei 900 Grad, danach das Glasieren und Verputzen, dann erfolgt der Glattbrand bei 1280 Grad und schließlich das Schleifen.

Zwei verschiedene Lilienformen stehen als Gipsform zur Verfügung, um dem Beobachter einen einheitlichen Eindruck zu vermitteln. Trotzdem verrät schon ein genauerer Blick, dass jede Blüte ganz individuell gestaltet ist.

Drei verschiedene Blütenstempel sowie die Ideen und Vorlieben der Vereinsmitglieder lassen jede Blume für sich wirken. Künstlerin Gudrun Sochorik arbeitet mit Ton und Porzellan und hat einige der Blüten geformt. „Manche bevorzugen eher Filigranes, andere mögen stärkere Formen“, erklärte sie und zeigte den Besuchern die Unterschiede.