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Radeberger Kunst macht staunend

Zum zehnten Mal wurde jetzt der Rosso-Majores-Preis für Schülerkunstwerke vergeben. Und das mit Überraschungen.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Der bekannte Maler Rosso Majores hatte sich selbst als staunenden Menschen porträtiert. Sein Staunen bildet nun auch das Gesicht der alljährlichen Preis- Verleihung für Schüler-Kunstwerke aus Radeberger Schulen. Denn seit nunmehr zehn Jahren wird im Radeberger Rathaus der nach dem langjährigen Chef des Radeberger Mal- und Zeichenzirkels benannte Rosso-Majores-Preis vergeben. Ein wirklich einmaliger Preis – wo gibt es sonst ein solches Projekt, das Schüler-Kunstwerke derart in den Mittelpunkt rückt?

Und auch bei den Preisverleihungen ist alljährlich Staunen angesagt. Da machte auch die diesjährige Preisverleihung jetzt keine Ausnahme. Schüler aller Radeberger Schulen hatten unterschiedlichste Arbeiten eingereicht – und das durchaus erstaunliche künstlerische Ergebnis ist nun auch in der zum Kunstpreis gehörenden Ausstellung im Rathaus zu sehen. 57 der eingereichten 108 Arbeiten hängen hier nun aus. Insgesamt 113 Schüler hatten sich beteiligt. Und auch die in der Jury sitzenden Experten der beiden Veranstalter Stadtverwaltung und Kunstkreis staunten erneut, was Bildende Kunst in Kindern und Jugendlichen bewegen kann. Die Arbeit der neunköpfigen Jury aus Designern, Kunstpädagogen, Ingenieuren und Architekten war auch diesmal schwer – weil die Qualität der Arbeiten erneut wirklich hoch war. Und das Ergebnis sind wahrlich atemberaubende Überraschungen. Die Wintermalerei der Preisträgerin Klara-Magdalene Hohman ist in der Rathausausstellung an besonders exponierter Stelle zu sehen. Gut gewählt, sagen viele Besucher. Nicht ohne Grund! Dieses Bild aus Wasser-Malfarben in Wind und Schneegestöber ist von ansteckender Fröhlichkeit. Zur Preisverleihung lernen die Besucher die 7-jährige Schülerin der Förderschule für geistig behinderte Kinder im Epilepsiezentrum Kleinwachau kennen. Es ist ein großartiges „Aha-Erlebnis“ für alle im Raum – und für die junge Künstlerin ist es natürlich auch ein großartiger Nachmittag. Nicht zuletzt, weil sie von Radebergs OB Gerhard Lemm (SPD) nach oben gehoben wurde, damit jeder im vollen Rathaus die Künstlerin sehen konnte. Eine wunderbar rührende Geste.

Auch die Radeberger Förderschule präsentierte zahlreiche Preisträger. Felix Bosert wurde für seine Reliefplastik prämiert. Die Projektarbeit „Ritter, Burgen, Drachen“ von Nico Fritzscher bekam einen Gemeinschaftspreis und auch der Sonderpreis der Stadtbibliothek für die Umsetzung eines Literatur-Themas ging an die Förderschüler Theresa Remus, Bastian Schwudke, Lisa Poyer und David Meuscher. Vier Preisträger kommen aus der Ludwig-Richter-Oberschule: Jakob Berthel, Anastasia Kaiser Alexander Höfgen und Celine Lindner gehen dort in die achte Klasse. Im Humboldt-Gymnasium Radeberg kann man sich über drei Preisträger freuen. Die Bleistiftzeichnung Selbstporträt von Dominic Oertel überzeugte die Juroren ebenso wie der Farbholzschnitt „Zweierbeziehung“ von Elisa Müller und der Holzschnitt „Brudermord von Ann-Sophie Paschke. In jeder Wettbewerbsgruppe konnte die Jury darüber hinaus noch viele Anerkennungsurkunden vergeben.

Die Ausstellung mit den Schüler-Kunstwerken wird noch bis zum 24. Juni zu den Öffnungszeiten des Stadtverwaltung im Rathaus gezeigt.