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Höchste russisch-orthodoxe Holzkirche entsteht

Magdeburg feiert den Baustart für ein ganz besonderes Gotteshaus. Im Mai 2008 soll das Werk vollendet sein.

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Magdeburg. Fünf Jahre nach der Grundsteinlegung ist gestern in Magdeburg der Baustart für die höchste russisch-orthodoxe Holzkirche in Deutschland gefeiert worden. Bei dem religiösen Ritus wurden unter anderem in vier Balken Kerben mit einem Beil geschlagen. Geleitet wurde die Zeremonie vom Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Erzbischof Feofan. Unter den rund 300 Teilnehmern waren auch geistliche Würdenträger aus Russland.

Der Bau auf dem ehemaligen Standort einer Deutsch-Reformierten Kirche und nahe eines russischen Soldatenfriedhofs sei ein „ganz besonderes Zeichen“ für Versöhnung und Freundschaft zwischen dem russischen und dem deutschen Volk, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU). Er sei zuversichtlich, dass nun auch die „letzten Hindernisse“ gemeinsam aus dem Weg geräumt werden können. Der rund drei Millionen Euro teure Sakralbau soll bis zu 400 Menschen Platz bieten und den Namen „Aller Heiligen“ tragen. Er hoffe, im Mai 2008 den ersten Gottesdienst in der Kirche feiern zu können, sagte der Magdeburger Erzpriester Boris Ustimenko nach der Feier.

1600 Balken werden verbaut

Am Mittwoch soll mit dem Aufbau von Schutzzelten für die Arbeit von weiteren Holzgutachtern und der Imprägnierung der rund 1600 Holzbalken begonnen werden. Grundsteinlegung war bereits im Mai 2002. Zu den Verzögerungen war es vor allem wegen des unterschätzten Umfangs von Statikberechnungen und eines noch vor der Anlieferung von deutschen Behörden geforderten Gutachtens für die Holzbalken gekommen.

Schadhaftes Material

Bislang wurden lediglich das Fundament für den Kirchenbau sowie der Betonsockel für den Glockenturm errichtet. Weil einige der in Russland vorgefertigten Balken beschädigt waren, musste der Baubeginn erneut verschoben werden.

Mit fast 40 Metern Höhe gilt das Gebäude als größte russisch-orthodoxe Holzkirche in Deutschland. Der symbolische Baubeginn war zugleich Auftakt für einen Diözesan-Tag der Russisch-Orthodoxen Kirche mit Gemeindemitgliedern aus ganz Deutschland. Zu dem Treffen gehörte auch ein Festgottesdienst in der katholischen Sebastianskirche. In Sachsen-Anhalt leben etwa 1000 russisch-orthodoxe Christen. (epd)